Prinzip Leistungsgesellschaft

Heutzutage lernen die Kinder bereits in der Vorschule Lesen und Schreiben. Idealerweise auch noch Englisch, „weil man es später im Arbeitsleben ja sowieso braucht“. „Mit einem Abitur in der Tasche stehen dir alle Türen offen“ ist der nächste Spruch, mit dem viele Kinder in ihr Schulleben starten. Dann wird studiert, denn „nur wer studiert, hat später mal Chancen auf einen anständig bezahlten Job.“ Solche und andere Glaubenssätze werden häufig schon sehr früh in uns verankert. Gute Noten in der Schule, anspruchsvolle Klausuren im Studium, Jobbewerbungen mit polierten Lebensläufen, in denen Auslandsaufenthalte, Praktika und ehrenamtliche Tätigkeiten als selbstverständlich angesehen werden. Dazu müssen wir idealerweise auch noch gut aussehen, schlank und vital sein und tolle Klamotten tragen, denn „Kleider machen schließlich Leute“. Auch hier werden schon sehr früh die Weichen für einen künftigen „Selbstoptimierungswahn“ gelegt. Das Prinzip Leistungsgesellschaft.

Der Druck kommt von allen Seiten: aus dem Elternhaus, den Bildungseinrichtungen, den Medien, mitten aus unserer Gesellschaft. Und nicht jeder ist diesem Druck gewachsen. Doch wir versuchen mitzuhalten, wollen gemocht werden, sehnen uns nach Anerkennung. Dafür müssen wir uns anstrengen. Ehrgeizig sein. Den nötigen „Drive“ haben. Denn nur wer sich wirklich Mühe gibt, wird persönliche Ziele wie Erfolg und Anerkennung erreichen. Mithalten müssen oder sogar besser sein: Genau dieser falsche Ehrgeiz kann uns auf der Yogamatte jedoch zum Verhängnis werden.

Frustriert und verletzt

Denn im Yoga geht es eben nicht um Leistung. Hier gibt es nichts zu erreichen. Und ausnahmsweise geht es einmal nicht um das Außen und die Anderen, sondern vielmehr um das eigene Selbst. Darum, einen besseren Zugang zu deiner wahren Natur zu finden, zu deinem Körper und zu deiner Seele.

Das klingt in der Theorie sehr einfach, ist es in der praktischen Umsetzung aber oftmals nicht.

Nicht ohne Grund eröffnen viele Yogalehrer die Stunde mit einem Satz wie „Komme erst einmal auf deiner Yogamatte an“. Denn die meisten Schüler hetzen direkt aus ihrem Alltagsstress auf die Matte. Und dann auf Knopfdruck runterfahren und abschalten? Das gelingt den wenigsten. Die Gedanken kreisen, die innere Unruhe klammert sich noch in der Bauchgegend fest. Pranayama und Meditation werden dann oftmals zur Geduldsprobe, da man sich innerlich noch nicht richtig darauf einlassen kann. Die Asana-Praxis wird zu Power-Yoga umfunktioniert, der Körper in akrobatische Positionen gepresst, um den bestehenden Druck irgendwie abbauen zu können. Dabei schauen wir auch gerne einmal nach rechts und links, fühlen uns schlecht, wenn die anderen besser „performen“ als wir oder sind heimlich stolz auf unseren muskulösen, gelenkigen Körper.

Schluss damit. Dieses Gefühl sollst du nie mehr haben müssen. Denn es gehört hier einfach nicht hin.

Falscher Ehrgeiz auf der Matte führt zu innerer Frustration und birgt sogar Verletzungsgefahr. Nur wer mit Achtsamkeit und Hingabe praktiziert, wird auch die Heilkraft des Yoga spüren können.

Also: Druck rausnehmen und das Ego beiseitelegen. Du wirst sehen, dein Körper und dein Geist werden dich belohnen! Und du wirst mit einer inneren Gelassenheit beschenkt, die dir neue Kraft für deinen Alltag gibt. Und vielleicht ist er ja dann gar nicht mehr so stressig.

Dieser Artikel wurde im Online Magazin von Yogaeasy veröffentlicht.

Prinzip Leistungsgesellschaft

Heutzutage lernen die Kinder bereits in der Vorschule Lesen und Schreiben. Idealerweise auch noch Englisch, „weil man es später im Arbeitsleben ja sowieso braucht“. „Mit einem Abitur in der Tasche stehen dir alle Türen offen“ ist der nächste Spruch, mit dem viele Kinder in ihr Schulleben starten. Dann wird studiert, denn „nur wer studiert, hat später mal Chancen auf einen anständig bezahlten Job.“ Solche und andere Glaubenssätze werden häufig schon sehr früh in uns verankert. Gute Noten in der Schule, anspruchsvolle Klausuren im Studium, Jobbewerbungen mit polierten Lebensläufen, in denen Auslandsaufenthalte, Praktika und ehrenamtliche Tätigkeiten als selbstverständlich angesehen werden. Dazu müssen wir idealerweise auch noch gut aussehen, schlank und vital sein und tolle Klamotten tragen, denn „Kleider machen schließlich Leute“. Auch hier werden schon sehr früh die Weichen für einen künftigen „Selbstoptimierungswahn“ gelegt. Das Prinzip Leistungsgesellschaft.

Der Druck kommt von allen Seiten: aus dem Elternhaus, den Bildungseinrichtungen, den Medien, mitten aus unserer Gesellschaft. Und nicht jeder ist diesem Druck gewachsen. Doch wir versuchen mitzuhalten, wollen gemocht werden, sehnen uns nach Anerkennung. Dafür müssen wir uns anstrengen. Ehrgeizig sein. Den nötigen „Drive“ haben. Denn nur wer sich wirklich Mühe gibt, wird persönliche Ziele wie Erfolg und Anerkennung erreichen. Mithalten müssen oder sogar besser sein: Genau dieser falsche Ehrgeiz kann uns auf der Yogamatte jedoch zum Verhängnis werden.

Frustriert und verletzt

Denn im Yoga geht es eben nicht um Leistung. Hier gibt es nichts zu erreichen. Und ausnahmsweise geht es einmal nicht um das Außen und die Anderen, sondern vielmehr um das eigene Selbst. Darum, einen besseren Zugang zu deiner wahren Natur zu finden, zu deinem Körper und zu deiner Seele.

Das klingt in der Theorie sehr einfach, ist es in der praktischen Umsetzung aber oftmals nicht.

Nicht ohne Grund eröffnen viele Yogalehrer die Stunde mit einem Satz wie „Komme erst einmal auf deiner Yogamatte an“. Denn die meisten Schüler hetzen direkt aus ihrem Alltagsstress auf die Matte. Und dann auf Knopfdruck runterfahren und abschalten? Das gelingt den wenigsten. Die Gedanken kreisen, die innere Unruhe klammert sich noch in der Bauchgegend fest. Pranayama und Meditation werden dann oftmals zur Geduldsprobe, da man sich innerlich noch nicht richtig darauf einlassen kann. Die Asana-Praxis wird zu Power-Yoga umfunktioniert, der Körper in akrobatische Positionen gepresst, um den bestehenden Druck irgendwie abbauen zu können. Dabei schauen wir auch gerne einmal nach rechts und links, fühlen uns schlecht, wenn die anderen besser „performen“ als wir oder sind heimlich stolz auf unseren muskulösen, gelenkigen Körper.

Schluss damit. Dieses Gefühl sollst du nie mehr haben müssen. Denn es gehört hier einfach nicht hin.

Falscher Ehrgeiz auf der Matte führt zu innerer Frustration und birgt sogar Verletzungsgefahr. Nur wer mit Achtsamkeit und Hingabe praktiziert, wird auch die Heilkraft des Yoga spüren können.

Also: Druck rausnehmen und das Ego beiseitelegen. Du wirst sehen, dein Körper und dein Geist werden dich belohnen! Und du wirst mit einer inneren Gelassenheit beschenkt, die dir neue Kraft für deinen Alltag gibt. Und vielleicht ist er ja dann gar nicht mehr so stressig.

Dieser Artikel wurde im Online Magazin von Yogaeasy veröffentlicht.